Walnuss-Baileys-Pralinen

Diese Pralinen mache ich gerne in der Vorweihnachtszeit. Sie machen zwar ein bißchen mehr Arbeit, zwei/ drei Tage müsst ihr also schon einkalkulieren aber sie runden auch jeden Keksteller ab. Die Dinger sind ein echter Hingucker und schmecken zudem einfach phänomenal. Und schön verpackt in kleine Papiermanschetten sind sie ein tolles Geschenk.

Eins muss ich hier aber noch anmerken: eine Küchenmaschine oder ein elektrischer Zerkleinerer erleichtern euch die Arbeit hierbei ungemein!

Walnuss-Baileys-Pralinen

Die stehlen jedem Keks die Schau und sind immer als erste weg. Und keine Angst, die gehen ganz einfach zu machen, ihr müsst nur ein bißchen Zeit einkalkulieren.
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Vorbereitungszeit 2 Stunden
Gesamtzeit 2 Stunden 1 minute
Gericht Backen, Geschenke aus der Küche, Weihnachten
Portionen 90 Stück

Zutaten
  

Bisquitteig (am Vortag zubereiten)

  • 120 g Mehl
  • 1 Messerspitze Backpulver
  • 5 Eier Größe M
  • 1 Vanillezucker
  • 160 g Puderzucker

Für die Pralinen benötigt ihr zusätzlich:

  • 500 ml Baileys
  • 200 g Walnüsse

Glasur

  • 300 g weiße Kuvertüre
  • 25 g Palmin
  • 1 Beutel dunkle Glasur z.B. Dr. Oetker
  • 1 langes Holzspießchen lang und dünn
  • 90 kleine Papierpralinenförmchen

Anleitungen
 

Vortag/ Bisquitteig

  • Vorweg: Ihr könnt euch das Backen auch sparen und einen fertigen Bisquitteig kaufen. In dem Fall benötigt ihr dafür ca. 400g. Dann müsst ihr ihn nur noch trocknen, was aber deutlich länger dauert als bei einem selbstgebackenen Bisquit. In diesem Fall würde ich mindestens 3-4 Tage einplanen. Ich hatte auch schon einen, der nach einer Woche immer noch keine Verschleißerscheinungen hatte!? Konservierungsstoffe machens möglich... Ihr merkt schon, ne? Lieber selber backen!
  • Wenn Ihr also selber backen wollt, dann gehts jetzt mit Vorheizen des Backofens auf 200 Grad Ober-und Unterhitze los! Belegt ein Backblech mit Backpapier oder Backalufolie.
  • Als nächstes siebt ihr das Mehl mit dem Backpulver einmal durch. Bisquit ist ein lockeres, leichtes Gebäck und um das zu werden, kann der Teig alle Hilfe brauchen. Und Klumpen im Mehl sind eher Hindernisse und geben nachher nur komische Stellen im Bisquit.
  • Als nächstes trennt ihr die Eier. Also in Eiweiß und Eigelb trennen. Ein Tipp zum Thema Eiertrennen: am einfachsten geht das, wenn man das Ei aufschlägt, auf die Hand gleiten lässt und dann das Eiweiß durch die Finger in eine separate Schüssel gleiten lässt. Professionell geht das, indem man das Ei aufschlägt und das Eigelb von einer Schalenhälfte in die andere gleiten lässt und dabei immer mehr von dem Eiweiß in eine bereitgestellte Schüssel laufen lässt. Das wiederholt man solange, bis das Eigelb in der Schale und das Eiweiß in der Schüssel ist.
  • Die Eigelbe vermischt ihr mit dem Puderzucker und dem Vanillezucker und rührt es mit dem Mixer oder in der Küchenmaschine schön hell und cremig. Das dauert schon mal 5-10 Minuten, also nicht zu früh aufgeben.
  • Die Eiweiße schlagt ihn in der Schüssel zu cremigem Schnee, d.h. er soll eingermaßen steif sein, aber ihr müsst ihm nicht den Rest geben. 😉
  • Jetzt müssen die beiden Massen nur noch miteinander verbunden werden. Dazu rührt ihr erstmal zügig ein Drittel der Eiweißmasse in die Eigelb-Zuckermischung. Danach ist sie locker genug, um den Rest des Eischnees und das Mehl aufzunehmen.
  • Die zwei hebt ihr aber jetzt ganz vorsichtig mit einem Teigschaber unter. Nicht den Teigschaber auf dem Schüsselrand abklopfen, sonst schlagt ihr die ganze Luft, die ihr ins Eiweiß gerührt habt, wieder raus. Lasst euch Zeit, es dauert, bis man alles komplett und gleichmäßig untergehoben hat. Wenn man das nämlich nicht tut, geht der Teig nachher ungleichmäßig auf. Das ist zwar für unsere Zwecke nicht sooo wichtig, aber damit kann man schön Bisquitteig üben. 😉
  • Streicht den Teig auf das Backblech und gebt es auf der zweiten Schiene von unten in den Backofen. Backt das Bisquit für ca. 12 Minuten goldgelb.
  • Am Ende der Backzeit nehmt ihr das Bisquit aus dem Backofen und stürzt es auf ein Kuchengitter. Zieht das Papier ab und lasst das Bisquit für einen Tag trocknen. Für heute seid ihr fertig, gut gemacht!

Tag 2/ Pralinen

  • Am nächsten Tag bezieht ihr ein großes Brett oder ein Backblech mit Alufolie und sucht schon mal die Küchenmaschine oder den Zerkleinerer. Bestückt die Küchenmaschine mit einer kleinen Reibe, wir müssen jetzt gleich Brösel herstellen.
  • Zerbrecht das Bisquit in handliche Stücke und zerreibt sie in der Küchenmaschine oder im Zerkleinerer zu feinen Bröseln. Am besten geht das in mehreren Arbeitsschritten. Füllt die Brösel in eine Schüssel um.
  • Danach reibt ihr die Walnüsse und gebt die geriebenen Nüsse zu den Bisquitbröseln in die Schüssel. Mischt beides sorgfältig durch.
  • Jetzt gießt ihr erstmal ca. 400 ml des Likörs über die Brösel. Rührt alles gut um und jetzt gebt ihr vorsichtig unter Rühren immer ein bißchen mehr Likör dazu. Prüft die Masse darauf, ob sie anfängt zu kleben. Sie darf nicht mehr bröselig sein, aber auch nicht watschelnass! Wenn ihr euch unsicher seid, nehmt einen TL der Masse und versucht, eine Kugel zu formen. Wenn es klappt, ist die Masse richtig! 😉
  • Es hängt immer von der Restfeuchtigkeit im Bisquit oder den Nüssen ab, aber ich habe noch nie die ganzen 500 ml gebraucht.
  • Jetzt nochmal in Ruhe: *nehmt ca. einen TL der Masse (nicht hoch voll!) und rollt ihn zwischen den Händen zu einer Kugel. Die setzt ihr auf das mit Alufolie bespannte Brett.* Ab * noch etwa 89mal wiederholen. Dabei solltet ihr darauf achten, dass die Kugeln nicht nach und nach größer werden. Alle 2-3 Kugeln wasche ich die Hände kalt ab (und trockne sie ab), dann rollen sich die Kugeln leichter.
  • Manchmal ist es mittendrin notwendig, noch etwas Likör nachzugießen, der Teig wird schnell trocken. Also trinkt mal nicht begeistert den Rest aus, sondern hebt euch noch ein bißchen auf.
  • Wenn ihr mit den Kugeln fertig seid, es müssten rund 90 Stück geworden sein, geht's an die Glasur.
  • Dafür braucht ihr einen kleinen (!)Topf mit Wasser und eine kleine Schüssel die da rein passt, ohne reinzufallen. Am besten ist es, wenn die Schüssel das Wasser im Topf gar nicht berührt und den Topf gut verschließt, damit auch ja kein Wassertropfen in die Schokolade kommen kann! Sonst ist Ende mit der Glasur, bevor die erste Kugel drin ist. DANN WIRD DIE SCHOKOLADE KLUMPIG UND ES GIBT KEINE RETTUNG! ABSOLUT KEINE AUßER WEGWERFEN UND NEU MACHEN!
  • Die Schüssel und der Topf müssen klein sein, damit ihr einen einigermaßen hohen Stand Schokolade hinbekommt, dann klappts auch gleich mit dem Tauchen leichter.
  • Hackt die weiße Kuvertüre in kleine Stücke und gebt sie mit 25 g Palmin (Kokosfett) in die kleine (!) Schüssel. Schaltet den Herd auf mittlere Hitze und lasst das Wasser heiß werden. Für die Schokolade ist es besser, wenn das Wasser nicht zu heiß wird, aber schmelzen können muss sie schon. Probiert es einfach aus und immer schön rühren, dann geht es schneller. Man nennt das übrigens "schmelzen im Wasserbad".
  • Wenn die Schokolade geschmolzen ist und sich schön homogen mit dem Palmin vermischt hat, stellt ihr euch die Schüssel mitsamt ihrem Wasserbad in die Nähe der Kugeln.
  • Gleichzeitig stelle ich schon mal eine Tüte dunkle Kuvertüre von Dr. Oetker in eine Schüssel mit heißem Wasser. Für die paar dunklen Streifen reicht das dicke aus. Wer es kann, kann auch selber Schokolade hacken, schmelzen und in einer kleinen Papiertüte bereitstellen, aber ich würde es erstmal mit der Fertiglösung probieren.
  • Jetzt schnappt ihr euch zwei Gabeln. Man kann auch Profiwerkzeug zum Pralinentauchen benutzen, aber meine ersten 300 Kugeln habe ich ganz locker mit zwei Gabeln getaucht, das hat genauso geklappt.
  • Jetzt legt ihr eine Kugel in die flüssige Schokolade, bewegt sie ein bißchen hin und her, bis die Kugel gleichmäßig überzogen ist. Dann hebt ihr sie mit den zwei Gabeln oder auch nur auf einer raus, lasst die überflüssige Schokolade ablaufen und setzt die Praline wieder auf das mit Alufolie überzogene Blech/ Brett.
  • Jetzt kommt Fleißarbeit, 90 Kugeln wollen ein Schokobad nehmen. Viel Erfolg, aber wenn es euch tröstet, ihr werdet mit jeder Kugel besser!
  • Jetzt kommt der Einsatz für Dr. Oetkers dunkle Kuvertüre. Schneidet eine Ecke der Tüte ganz haarscharf ab, so dass ihr die dunkle Kuvertüre in gaaaanz dünnem Strahl rausdrücken könnt! Übt das am besten kurz auf Backpapier.
  • Jetzt nehmt ihr euch höchstens (!) zwei Reihen Kugeln vor und spritzt mit gleichmäßigen Bewegungen parallele Schokolinien drauf. Das kann man gut immer über zwei nebeneinander liegende Kugeln machen.
  • Nehmt euch dann das Holzspießchen und zieht in rechtem Winkel zu den dunklen Schokolinien Linien durch die dunklen Streifen. Damit zieht ihr die dunkle Schokolade in den weißen Hintergrund und das typische Schokomuster entsteht. Nur Mut, das macht total Spaß. Und ihr werdet sehen, dem einzigen, dem auffällt, das keine Praline aussieht, wie die anderen, seid ihr. Für jeden anderen sehen die alle gleich perfekt aus! 😉
  • Wenn ihr euch mit dem Holzspieß ausgetobt habt, müssen die Pralinen fest werden. Ich bringe sie dafür in den Keller, da haben sie es kühl genug. Der Kühlschrank ist definitiv zu kalt, die Pralinen würden stumpf, wenn ihr sie wieder raussholt!! Die Pralinen bleiben später auch im Keller, ich hole immer nur die Menge hoch, die ich brauche.

Tag 3/ Finish

  • Einen Tag später ist die Kuvertüre fest. Ich schneide die Pralinen mit einem spitzen Messer rundherum los und setze sie in die Papiermanschetten.
  • Wetten, die sind als erstes weg? 😉

6 comments on “Walnuss-Baileys-PralinenAdd yours →

  1. Hallo Andrea!
    Ihre Pralinen sehen wirklich sehr appetitlich aus. Diese gehören sicherlich nicht zu den letzten Leckereien, die auf dem weihnachtlichen Plätzchenteller übrigbleiben, nicht wahr? Ein wenig erinnern sie mich an Petit Fours von Wagner – kleine Kuchen, die wie Pralinen aussehen und ebenfalls unwiderstehlich schmecken. Müssen sie mal googlen, vielleicht inspirieren sie diese.
    Mit den besten Grüßen!
    Bernd

    1. Hallo Bernd,
      vielen Dank für das Lob! Sie vermuten richtig, die Pralinen sind meist die ersten, die auf dem Teller fehlen. Und vielen Dank auch für den Vergleich/ den Tipp mit den Wagner Petit Fours. Ich werde sie gerne als Inspiration mitnehmen.
      Liebe Grüße, Andrea

  2. Hallo Andrea!
    Die Pralinen sehen wirklich toll aus und reizen mich sehr!
    Aber noch toller finde ich dieses liebevolle, detaillierte und witzige Rezept!
    Von wegen nicht gleich den Rest Baileys austrinken und so.
    Da macht das Lesen unglaublichen Spaß und (leider) auch Lust aufs Nachmachen!
    Vielen Dank für dieses tolle Rezept

    1. Hallo Heike,

      vielen lieben Dank. Beim Lesen deines Kommentars ist mir aufgefallen, dass ich die Pralinen auch lange nicht mehr gemacht habe und dass es wieder höchste Zeit ist! 😉 Falls du dazu kommst, schick mir doch einfach ein paar Fotos? Ich würde mich sehr freuen! Liebe Grüße, Andrea

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