Frikadellen! Allein der Name ist schon ein Zauberwort! Die zaubern nämlich ein seeliges Lächeln ins Gesicht. Kalt oder warm, Frikadelle geht immer! Dieses Rezept widme ich hiermit feierlich meinem Kollegen Martin, der mir bei dieser Website wirklich sehr geholfen hat! Er hat es sich vor Jahren mal von mir erklären lassen und alles aufgeschrieben. Dann ist er heimgefahren, hat alle Zutaten eingekauft und zum ersten Mal in seiner Küchenkarriere Frikadellen gemacht. Davon gibt es übrigens ein legendäres Video, das sogenannte “Frikadellenvideo”. 🙂
Frikadellen
Soulfood pur! Kalt, warm, immer!
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Zutaten
- 500 g Gehacktes halb und halb
- 1 kleines Brötchen (oder ein halbes großes)
- Milch ca. 250ml
- 1/2 Bund Petersilie glatt
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 Zwiebel klein
- 1 Ei
- Salz, Pfeffer, Paprika, Muskat
- Thymian, Butterschmalz
- Paniermehl
Anleitungen
- Brötchen in kleine Würfel schneiden und in einer Schüssel mit Milch übergießen. Die Würfel darin weich werden lassen. Das dauert ungefähr 10 Minuten. Danach die Würfel portionsweise über dem Spülbecken zwischen den Händen ausdrücken. Sie dürfen noch feucht sein aber nicht mehr von Milch triefen.
- In der Zwischenzeit die Zwiebel schälen und längs in schmale Scheiben schneiden.
- Das, was ich jetzt und hier beschreibe, ist mir übrigens schon lange ein persönliches Anliegen, weil ich jedes Mal aus der Hose springe, wenn ich es irgendwo sehe ;-): Aufgepasst, es ist definitiv nicht notwendig, die Zwiebel noch einmal oder gar mehrmals in Längsrichtung durchzuschneiden, wie hier auf diesem Bild sichtbar!! Also, liebe Kinder: NICHT NACHMACHEN! (Mit der Info kann man auch wunderbar klugscheissern, wenn man mal mit anderen zusammen kocht...)
- Es reicht also völlig aus, quer zu den Längsschnitten zu schneiden, wie im nachfolgenden Bild zu sehen. Da eine Zwiebel in Ringen aufgebaut sind, zerfällt sie nach dem Schneiden eh in kleine Würfel. (Wie schon gesagt, ich ärgere mich jedesmal, wenn ich die oben beschriebene Technik irgendwo sehe, weil sie völlig sinnfrei ist! Schöne Grüße übrigens an die Dame aus dem Kochkurs, die sie mir im Brustton der Überzeugung unterjubeln wollte!)
- So, jetzt aber die Zwiebelwürfel mit Butterschmalz in ein mikrowellengeeignetes Gefäß geben und für zwei Minuten abgedeckt in die Mikrowelle geben. Dafür solltet ihr soviel Butterschmalz nehmen, wie ihr auch in einer Pfanne verwenden würdet. Dies ist keine Fett-Spar-Methode. Danach sind die Zwiebelwürfel wunderbar gedünstet und sollten nur noch ein wenig abkühlen. Wers mag, befreit sie auf Küchenkrepp noch ein bißchen vom Fett. Alternativ kann man sie natürlich auch in der Pfanne andünsten, dann aber bitte bei kleiner Hitze, sie sollen weder braun noch kross werden.
- Petersilie waschen. abschütteln, die Blätter abzupfen und fein hacken. Knoblauch schälen und in feine Würfelchen hacken. Mit der Knoblauchpresse würde man nur den Saft rausdrücken, der den ganzen schönen Geschmack innehat, mal ganz abgesehen davon, dass Knoblauchpressen elend sauber zu machen sind!
- Hackfleisch mit ausgedrücktem Brötchen, Ei, Petersilie, 1 gehäufter TL Salz, 1/2 TL Pfeffer (frisch gemahlen schmeckt er am besten), 1/2 TL Paprika, einer Prise Muskatnuss, dem Knoblauch und einer Prise Thymian mischen. Das geht am besten mit den Händen. Die Fleischmasse abschmecken, evtl. nachwürzen. (Wer mag, kann z.B. auch etwas Senf dazugeben. Ich habe auch schon davon gehört, dass jemand Maggi an den Fleischteig gegeben hat.) Für alle, die sich davor grausen, die rohe Fleischmasse zu probieren: man kann natürlich eine kleine Probefrikadelle braten und dann probieren. Mir ist das zu umständlich und ich kann euch an dieser Stelle auf Ehrenwort versichern, dass man die Frikadellenmasse auch im rohen Zustand probieren kann ohne tot umzufallen! Da reicht schon ein drittel Teelöffelchen oder weniger.
- Aus der Fleischmasse mit feuchten Händen 10 Frikadellen formen, etwas flach drücken (etwa 2,5 cm hoch) und in Paniermehl wälzen. Auf einen Teller legen. Das Paniermehl lässt die Frikadellen übrigens später schön kross werden.
- Eine große Pfanne heiß werden lassen und 2 EL Butterschmalz darin zergehen lassen. Mit einem hölzernen Kochlöffel kann man schön prüfen, ob das Fett heiß genug zum Braten ist: den Stiel mit dem Ende ins heiße Fett halten. Wenn sich rund um den Stiel kleine Bläschen bilden, ist das Fett heiß genug! Frikadellen ins Fett geben und bei genügend Hitze (bei mir Stufe 7 von 9) von beiden Seiten goldbraun anbraten.
- Wenn die Frikadellen von beiden Seiten genügend Farbe angenommen haben, die Hitze reduzieren (bei mir Stufe 4 von 9) und die Frikadellen zu Ende (ca. 15 Minuten) braten. Dabei bitte öfters wenden und/ oder mit dem Bratfett übergießen. Es kann notwendig sein, etwas frisches Butterschmalz zuzugeben. Wartet damit nicht, bis die Frikadellen an Meteoriten erinnern!
- Wer die Frikadellen etwas fettärmer zubereiten möchte oder keine Lust hat, eine Viertelstunde am Herd zu stehen, kann sie auch im Backofen in einem Muffinblech zubereiten. Dafür in jede Vertiefung eine Frikadelle geben (kein Einfetten notwendig) und für 20 Minuten in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen geben. Dann sind sie zwar etwas farbloser, aber dafür sieht der Herd auch nicht so aus, als wäre die Pfanne explodiert.
Ah, das neue Plugin ist im Einsatz! Steuererklärung fertig? 😉
Ja, mir fehlt nur noch ein Wert!