Ananas-Ingwer-Marmelade

Marmelade koche ich unheimlich gerne und verschenke sie dann auch oft, weil ich gar nicht so viel essen kann! Marmeladekochen ist eine Sucht: der Duft, die Farben, der Geschmack – all das begeistert mich jedes Mal neu. Und ich probiere gerne mal was Neues aus. Dieses Mal war es Ananas und Ingwer.

Ananas-Ingwer-Marmelade

Wenn es mal was anderes als Erdbeer- oder Himbeermarmelade sein darf...
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Vorbereitungszeit 15 Minuten
Gesamtzeit 15 Minuten
Portionen 3 300ml Gläser

Zutaten
  

  • 2 Ananas frisch (Fruchtfleich ca. 900 g)
  • 300 g Gelierzucker 3:1
  • 2-3 EL Ingwer kleingehackt

Anleitungen
 

  • Die oben stehenden Mengenangaben reichen für 3 Marmeladengläser á 300 ml Inhalt oder entsprechend mehr kleinere Gläschen. Verwendet am besten Gläschen mit Schraubverschluss. Stellt einen Unterteller in den Kühlschrank. Wofür dieser Vodoo-ähnliche Akt gut ist, wird noch nicht verraten!
  • Zuerst einmal solltet ihr die Gläschen noch einmal abwaschen oder zumindest mit heißem Wasser ausspülen. Breitet ein frisch gewaschenes Geschirrhandtuch aus und stellt die Gläschen mit der Öffnung nach unten darauf und lasst sie abtropfen.
  • Die Deckel wasche ich auch heiß ab. Wenn die Deckel oder die Gläschen nicht richtig sauber sind, kann es sein, dass die Marmelade nachher schimmelt und all die Arbeit war für die Katz!
  • Von der Ananas schneidet ihr die Blätter und den Boden weg. Das geht gut mit einem großen, scharfen Messer.
  • Jetzt schneidet ihr von oben nach unten die holzige Schale in Streifen ab. Achtet darauf, die holzigen Punkte weitgehend mit zu erwischen, dann schmiert sich die Marmelade nachher auch besser auf den Osterzopf.
  • Jetzt müsste da so ein unförmiger Kegel vor euch stehen, denn ihr der Länge nach in Scheiben schneidet, so wie halt eben Ananas in der Dose aussehen.
  • In der Mitte der Scheiben befindet sich ein holziger Kern, den ihr noch rausschneiden solltet. Ob ihr den dabei aus jeder Scheibe einzeln rausschnitzt oder die Scheiben halbiert und dann rausschneidet, ist egal. Wir brauchen die Ananas eh in Stückchen! Und davon 900 g.
  • Natürlich halten sich Ananasse 😉 nicht an Gewichtsangaben, die haben damit genauso Probleme wie wir! Wenn ihr mehr oder weniger als 900 g Fruchtfleisch rausbekommt, muss der gute alte Dreisatz her! Gelierzucker 3:1 heißt nix anderes als 300 g Frucht zu 100 g Gelierzucker, auf 100 g Früchte kommen dann (na, wieviel??) 33,3 g Gelierzucker.
  • Alternativ kann man auch Gelierzucker 2:1 oder auch 1:1 nehmen. Je mehr Zucker auf die Früchte kommt, desto süßer wird die Marmelade, desto länger hält sie und desto länger behält sie ihre Farbe. Wenn ihr also große Mengen herstellen wollt, die lange halten sollen, ist 3:1 nicht unbedingt das Mittel der Wahl. Bei 3:1 schmeckt man aber noch viel Frucht und bei süßen Früchten ist das mit Sicherheit eine gute Wahl!Und noch eine Weisheit: Einmachzucker ist kein Gelierzucker, der ist einfach nur gröber in der Struktur, enthält aber kein Pektin.
  • Á propos große Mengen: macht nie zuviel Marmelade auf einmal! Wenn es gar nicht anders geht, maximal 2 kg Früchte und die entsprechende Menge Zucker. Warum? Bei großen Mengen ist es schwierig, das im Gelierzucker zugesetzte Pektin (das sorgt fürs Gelieren) so gleichmäßig in der Masse und damit auch auf die Gläser verteilt zu bekommen, dass die Marmelade auch fest wird. Deshalb besser so um die 1kg Früchte nehmen und öfter kleine Mengen kochen.
  • Jetzt kommt der Ingwer dran: schälen, in schmale Scheiben, diese in schmale Streifen und die Streifen in winzige Würfelchen schneiden. Wieviel ihr nachher verwenden wollt, liegt ganz bei euch, aber 2-3 EL dürfen es schon sein!!
  • Jetzt schnappt euch einen großen Topf (24 cm) mit hohen Rand (denn das spritzt nachher ganz schön) und gebt die Ananas und die Ingwerwürfelchen da rein.
  • Aufkochen und ca. 10 Minuten kochen lassen, dabei ab und zu umrühren.
  • Nach 10 Minuten püriert ihr die Ananas und den Ingwer mit dem Pürierstab gleichmäßig durch, bis eine apfelmusähnliche Struktur entstanden ist.
  • Jetzt kommt der Gelierzucker dazu und dann die Masse unter Rühren (ich nehme gerne einen Kunststoffkochlöffel, die haben nicht so die Geschmackserinnerung an das letzte Gulasch wie die Holzlöffel) aufkochen und gute 3-4 Minuten sprudelnd kochen lassen. Ich habe mal gelesen "Marmelade muss kochen wie die Wäsch!". Der Vergleich stimmt, auch wenn heute die wenigsten wissen, dass unsere Omas die Wäsche echt noch gekocht haben! Aber immer schön rühren. Und aufpassen, mit dem Zucker erreicht die ganze Geschichte mehr als 100 Grad! Wenn es sich am Anfang anfühlt, als wäre die Masse dünner geworden, das ist ganz normal!
  • Wenn die Kochzeit um ist, kommt die Gelierprobe. Huhhh! Schrecklich. Klingt nach Inquisition, ne?
  • Holt jetzt den Unterteller aus dem Kühlschrank und gebt einen halben Teelöffel der Masse darauf und wartet etwa 1 Minute. Dann kippt den Teller auf euch zu, bis er senkrecht steht. Wenn dann die Marmelade immer noch drauf ist, hat es mit dem Gelieren geklappt und die Marmelade die Gelierprobe bestanden. Das heißt nix anderes, als dass sie nach dem Auskühlen tatsächlich eine feste(re) Konsistenz annehmen wird. Also genau das, was ihr erreichen wollt!
  • Sollte das nicht der Fall sein, muss man erstmal den Boden aufwischen und dann kann man die Masse a) noch etwas länger kochen oder
    b) mit etwas Zitronensaft (1EL) vermischen und noch einmal aufkochen. Auf jeden Fall solltet ihr die Gelierprobe noch einmal wiederholen.
  • Jetzt dreht die abgetropften Marmeladengläschen um und stellt euch den Topf mit der Marmeladenmasse parat, also in die Nähe der Gläschen.
  • Füllt die Masse mit einem Schöpflöffel oder durch Kippen randvoll in die Gläschen, dreht dann sofort den Deckel fest drauf und stellt die Gläschen auf den Kopf. Also auf ihren Deckel, nicht auf euren Kopf!
  • Rührt die Masse im Topf dabei immer mal wieder um, damit sich das Pektin nicht absetzen kann. Sonst geliert nachher nur ein Teil der Marmelade und der Rest wird höchstens Sirup. Pektine sind übrigens der Sage nach so kleine Tiere (eng verwandt mit Kalorien, die ja bekanntlich nachts im Kleiderschrank die Klamotten enger nähen!) die dafür sorgen, dass die Marmelade dick wird! 😉
  • Achtet beim Zudrehen darauf, dass der Rand der Gläschen nicht verklebt ist, sonst schließt der Deckel nicht wirklich luftdicht ab. Dann klappts nämlich nicht mit der Marmelade!
  • Zum Einfüllen kann man, vor allem wenn man das öfters macht, einen Einfülltrichter verwenden. Der ist besonders praktisch, wenn die Marmelade noch Stückchen hat.
  • Lasst die Gläschen 5 Minuten auf dem Kopf stehen, dann dreht sie vorsichtig um und deckt sie mit einem Handtuch ab. Lasst die Marmelade in Ruhe und langsam auskühlen, dann klappts auch mit dem Gelieren! Ich transportiere sie auch erst, wenn sie vollständig ausgekühlt ist.
  • *grins* Wenn ich mir diese endlos lange Beschreibung so anschaue, stelle ich fest, dass Marmelade kochen doch eine Wissenschaft zu sein scheint?! Nee, halt, das war ein Witz, probiert es aus, es geht viel schneller als sich das hier geschrieben hat!! Ich schwör's!
  • Und hier kommt ein Bild von dem fertigen Wunder: Osterzopf mit Kürbis-Ahornsirup- (links) und Ananas-Ingwer-Marmelade (rechts). Das Rezept zu der Kürbismarmelade kommt im Herbst, wenn es frischen Butternut-Kürbis gibt!

4 comments on “Ananas-Ingwer-MarmeladeAdd yours →

  1. Liebe Andrea.ich hätze es nicht gedacht, aber das Voting im Battle kürbismarmelade gegen Ananas- Ingwer zeigt grade eindwitig auf Ananas. Mein Herz schlägt weiterhin für die Kürbis-M
    An die Erdbeer-Schoki will ich mich auch versuchen, habe nur das Zitronensäueetütchen noch nicht gefunden….aber hoffentlich bald…
    Mach weiter so, ich koche dir super gerne hinterher…
    LG, Silke

    1. Hallo Angelika, ich mache das, damit sich ein Vakuum bilden kann. Dann ist der Deckel ordentlich verschlossen und die Marmelade hält länger. Es klappt nicht bei jedem Glas, aber oft genug.
      Liebe Grüße, Andrea

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